AIAIM Block #10: Rückschläge!

Neckarsulm, 7.05.2023

In den letzten Monaten wurde ich immer wieder von verschiedenen Freunden und Kollegen gefragt wie denn die Vorbereitung auf den Ironman läuft. Bis vor kurzen war meine Standard-Antwort immer: „Alles läuft nach Plan!“.

Leider hat sich das seit dem Erscheinen des letzten Blogs vor 4 Wochen grundlegend geändert. Wie im richtigen Leben sind auch bei der Vorbereitung auf ein großes sportliches Ziel immer wieder Rückschläge zu erwarten. Wichtig dabei ist es wie schnell wir auf einen Plan B oder C umstellen können. Aber liest selbst was so alles passiert ist.

Krankheit und Verletzung

Die erste ungeplante Trainingspause musste ich kurz nach dem Mallorca Trainingscamp einlegen. Irgendwie hatte ich mir eine Erkältung mit Halsbeschwerden eingefangen. Nach drei Tagen Pause ging es dann aber ohne Probleme weiter. Glück im Unglück: Die Erkältungspause war in einer Erholungswoche mit verringertem Trainingspensum.

Die zweite ungeplante Pause musste ich dann 2 Wochen später einlegen. Bei einem der morgendlichen Läufen vor der Arbeit hat meine rechte Wade etwas gezwickt. Zuerst dachte ich, das ist nichts schlimmes, das geht schnell wieder weg!
Leider ist genau das Gegenteil passiert. Am selben Tag noch hat sich die Wade komplett verkrampft und ich konnte nur noch humpelnd durch die Gegend laufen. „Oh Mist“ habe ich gedacht, das ist nun wirklich ein schlechter Zeitpunkt. Es sind ja nur noch 1,5 Wochen bis zum ersten Testwettkampf, dem Trollinger Halbmarathon in Heilbronn.
Ich konnte über eine Woche gar nicht Laufen da die Wade nur langsam besser wurde. Allerdings hat der Triathlon Sport einen großen Vorteil! Es gibt ja noch zwei andere Sportarten. Das Schwimmen ging trotz Wadenprobleme komplett ohne Einschränkungen und auch lockeres Radfahren war möglich. So hatte ich zumindest von der Trainingszeit her fast keine Einbußen. Natürlich sollten die fehlenden Laufkilometer dann ein paar Tage später beim Testwettkampf sich doch bemerkbar machen.

Bike Fitting in Frankfurt

Eine Geschäftsreise von Frankfurt nach Manchester hatte eine weitere Trainingspause von zwei Tagen zur Folge. Allerdings hatte ich einen wichtigen Termin gleich nach der Rückkehr in Frankfurt terminiert. Es ging vom Flughafen zum Radlabor Frankfurt um ein Bike Fitting durchzuführen. Mein neues Canyon Speedmax, sollte ja richtig auf mich eingestellt werden. Ziel war es dabei eine bequeme Sitzposition einzustellen mit der ich in einigen Wochen beim Ironman die 180 km gut absolvieren kann. Ach ja nicht zu vergessen, das ich nach der Radtour ja noch in der Lage sein muss etwas zu laufen.
Nachdem sowohl mein Rad als auch ich vermessen war kam es zu den Anpassungen: Sattel um 1 cm tiefer, die Griffe des Cockpits weiter auseinander, die Cleats an meinen Radschuhen wurden weiter nach hinten geschraubt,…

Ich hoffe das Ergebnis des Bike Fittings ist gut. Der erste Eindruck passt auf jeden Fall aber die Wahrheit wird am 2.7. dann ersichtlich.

Platten bei der Kraichgau Generalprobe

Es ist in den letzten Wochen ja schon einiges passiert. Erkältung und Verletzung, das sollte erstmal genug sein!? Ganz nach Otto Walkes Zitat: „Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen! Und ich lächelte und war froh – denn es kam schlimmer“.

Am Samstag vor dem Trollinger habe ich mein Speedmax in den Kofferraum gelegt und bin eine Stunde zum Hardtsee in der Gemeinde Ubstadt-Weiher gefahren. Hier findet in zwei Wochen der Ironman 70.3 Kraichgau statt. Das Ziel war es dort die 90 km Runde ganz locker abzufahren. Geleitet durch mein Garmin Rad-Computer bin ich die ersten 36 km durch das Land der 1000 Hügel gefahren bis auf einmal der Vorderreifen platt war. Das Problem war, dass im Reparaturset von Canyon zwar ein Ersatzschlauch dabei ist, allerdings irgendwie die Ventilverlängerung fehlte. So war es unmöglich den neuen Schlauch auf der Felge aufzupumpen. Nah so ein Mist, denn so stand eine Taxifahrt zurück zum Auto an.

Positiv waren die netten Gespräche mit den angehaltenen Rennradfahrern, den Anwohnern die sich nach meinem Wohlbefinden erkundigt hatten und dem netten Taxifahrer.
Lessons Learned: ich werde nun auf Tubeless Reifen umstellen die etwas pannensicherer sind.

Trollinger Halbmarathon

Nach 8 lauffreien Tagen aufgrund der Wadenprobleme hatte ich letzten Donnerstag den Testlauf gemacht der entscheiden sollte ob ich am Trollinger Halbmarathon teilnehmen werde oder nicht. Die ganz lockeren 6,5 km verliefen ohne Probleme so dass die Entscheidung feststand. Sonntag wird gelaufen. Die vor einigen Monaten festgelegte Zielzeit habe ich aber gleich erstmal kassiert und wollte einfach so schnell laufen wie der Kreislauf und die Wade es ohne Probleme hinbekommen. Mit der Nettolaufzeit von 2:00:08 war ich eigentlich ganz zufrieden. Das reichte zum 68. Platz (von 188) in meiner Männer-AK55. Allerdings habe ich während des Laufs die Wade wieder gemerkt, wollte aber nicht abbrechen. Ich hoffe nur, dass sich die Wade in den nächsten Tagen wieder erholt und ich nicht schon wieder eine längere Laufpause einlegen muss.

Mein neuer Verein: Triathlon Club Bremen

Für den BalatonMan der im September in Ungarn stattfinden wird, benötige ich einen Startpass eines nationalen Verbandes. In Deutschland bekommt man den Startpass der Deutschen Triathlon Union (DTU) nur wenn eine Mitgliedschaft bei einem eingetragenen Triathlon Verein vorliegt. So habe ich mich auf die Suche nach einen Club gemacht. Da ich sehr häufig alleine trainiere und aufgrund des Jobs eine große Flexibilität bezogen auf die Trainingszeiten benötige ist eine Vereinsmitgliedschaft nicht an den Bedarf mit anderen Menschen zu festen Zeitpunkten gemeinsam zu trainieren, gebunden. So habe ich eine gewisse Flexibilität bei der Auswahl eines Vereins und habe ich mich nach einer kurzen Recherche für eine Mitgliedschaft bei einem Verein in meiner Heimatstadt Bremen entschieden. Es ist der Triathlon Club Bremen. Die Anmeldung beim Verein und die anschließende DTU Startpassausstellung waren komplett problemlos.

Nun kann ich mich auf den BalatonMan freuen bei dem ich ehemalige Kollegen und Freunde wieder treffen werde!

Statistiken

Kaum zu glauben aber wahr: trotz der ganzen Probleme und Trainingsunterbrechungen habe ich die letzten 4 Wochen immerhin eine durchschnittliche Trainingszeit von 11 Std 7 min pro Woche absolviert.

Die Highlight Trainingseinheit war trotz des Platten die Fahrt in den Kraichgau. Die gewonnen Vorortkenntnisse am See mit der Wechselzone und den ersten 36 km der Radstrecke und die vielen netten Gespräche waren super!

Ausblick: Testwettkampf Ironman 70.3 Kraichgau (Halbdistanz)

Schon in 2 Wochen, am 21.5.2023, ist der Ironman 70.3 im Kraichgau. Die 70.3 steht für die Meilenanzahl und entspricht genau der Hälfte eines vollen Ironman (auch Langdistanz genannt). Diese Halbdistanz sind demnach 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und zum Abschluss darf ich dann noch einen Halbmarathon von 21,1 km laufen.

Mein Ziel bei diesem Testwettkampf ist es das Rennen in Frankfurt, welches 6 Wochen später stattfinden wird, so gut wie möglich zu simulieren. D.h. das Schwimmen möchte ich ganz locker absolvieren. Auch die erste Hälfte des Radfahrens werde ich etwas ruhiger angehen und die Ernährungsstrategie mit viel Trinken und drei Gels pro Stunde testen. Nach ca. 50 km auf dem Rad werde ich dann sehen wie es mir geht und ggf noch mal etwas schneller werden. Beim Laufen werde ich dann sehen was möglich ist. Ob die angestrebte Zeit von 6 Stunden realistisch ist kann ich aus aktueller Sicht überhaupt nicht einschätzen. Wir werden sehen.

Es bleibt sehr spannend. Stay Tuned!

Euer Michael

Insgesamt 100 km entlang dem Neckar in Richtung Heidelberg und zurück.
Die erste Ausfahrt mit dem neuen Bike.
Zwei Stunden und mehr. Die langen Läufe am Wochenende durch das schöne Schwabenländle.
Bike Fitting, mit dem Ziel eine komfortable Sitzposition einzustellen.
Immer noch kein Virtuose auf der Laufstrecke!
Amorbach Runde: gemeinsames Joggen ist am schönsten.
Die Kraichgau Generalprobe war sportlich ein Flop. Trotz oder besser wegen dem Platten war es erkenntnisreich!
Ziel nicht erreicht aber trotzdem zufrieden mit dem Ergebnis.
(Insgesamt waren 2275 Teilnehmer beim Trollinger Halbmarathon dabei.)

Nun bin ich Mitglied des Triathlon Club Bremen aus meiner Heimatstadt und Besitzer einer DTU (Deutsche Triathlon Union) Triathlon-Lizenz

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